Amateur- oder Werkseinsatz: Das waren bis vor wenigen Jahren die Lager, denen die Rennwagen beim ADAC Zurich 24h-Rennen zugeordnet werden konnten. Doch neben dem „entweder – oder“ gibt es längst eine bunte Mischung aus „sowohl – als auch“. Kundensport bedeutet für die Hersteller, engagierte Privatteams entweder beim Einsatz der eigenen Produkte zu unterstützen oder sogar mit dem Einsatz zu beauftragen. An der Spitze des Feldes gibt es diese Mischung in scheinbar allen Facetten. Dennoch wird die Frage nach Werkseinsätzen fast immer gleich beantwortet: „Wir sind ganz privat hier.” Dies gilt allerdings nur so lange, bis die Zielflagge fällt. Im Falle des Erfolges ist das Bekenntnis der Marke nämlich lautstark und unüberhörbar – den prestigeträchtigen Sieg beim 24h-Rennen auf der legendären Nordschleife heftet man sich nur zu gerne ans Revers.
Amateurteams, die mit selbst aufgebauten Fahrzeugen und semi-professionellen Mechanikern, Fahrern und Ingenieuren zum 24h-Rennen antreten, gehören dabei längst nicht der Vergangenheit an. Sie bestimmen gerade in den „kleineren“ Klassen das Geschehen und sind ein wichtiges Fundament für das Rennen. Schon immer gab es aber auch „echte“ Werksteams. Das Gazoo-Team aus Japan etwa tritt mit den werksseitig eingesetzten Toyota- und Lexusmodellen an. Vom Fahrer bis hin zum Mechaniker sind alle Beteiligten beim jeweiligen Hersteller angestellt. Doch schnell gerät man in Erklärungsnot, wenn der Blick auf die beiden erfolgreichsten Teams fällt: Je fünf Gesamtsiege konnten Schnitzer (BMW) und Manthey (Porsche) bei den 24h holen. Beide waren in der Vergangenheit stets eng an den jeweiligen Hersteller gebunden, und gingen doch auch eigene Wege. Bei Manthey Racing ist der Fall allerdings in diesem Jahr klar: Das Team setzt neben den Kundenfahrzeugen auch zwei Porsche 911 GT3 R im Auftrag des Werkes ein: Voilá, ein echter Werkseinsatz.
Werke unterstützen ihre Kunden nach dem Kauf
Das Gros der Top-Teams bildet jedoch mittlerweile die Gruppe der so genannten „Kundenteams“: Audi, Mercedes, BMW und Nissan etwa setzten in der GT3-Klasse auf Teams, die ihren Rennwagen vom Werk kaufen und bei dessen Einsatz in unterschiedlichem Maß vom Hersteller unterstützt werden. So „leihen“ viele Werke ihre Fahrer an Teams aus – speziell bei so prestigeträchtigen Veranstaltungen wie den 24h auf dem Nürburgring. Die Unterstützung kann aber noch weiter gehen. Zusätzlich zu den Fahrern werden dann auch noch Ingenieure, Techniker und Mechaniker vom Werk selbst entsendet, um das Team vor Ort zu unterstützen. So werden die Teams von Schubert und Rowe von Personal direkt aus der Motorsportabteilung von BMW in Sachen Technik am neuen M6 unterstützt.
AMG Performance Teams: Eine neue Art von Zusammenarbeit
Mercedes-AMG hat mit seinen AMG Performance Teams eine innovative Form gefunden, Kundenteams effektiv zu unterstützen. Neben dem normalen Technik-Support werden diese Teams zusätzlich von Renningenieuren und Rennstrategen unterstützt. Doch um ein AMG Performance Team zu werden, müssen sich Kundenteams vorher durch herausragende sportliche Leistungen empfehlen. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Affalterbacher Unternehmen und seinen Performance Teams gilt dann für ausgewählte Rennen oder Serien. Die AMG-Performance Teams dürfen daher auch die berühmten drei Buchstaben, die im Hause Mercedes Benz für sportliche Höchstleistung stehen, in Ihren Namen aufnehmen. Beim ADAC Zürich 24h Rennen 2016 erhalten insgesamt fünf Mercedes-AMG GT3 diese intensive Betreuung. Die beiden GT3 des AMG-Team Black Falcon und des AMG-Team HTP sowie das Fahrzeug des Haribo Racing Team – AMG werden mit zusätzlicher Erfahrung und Man-Power aus Affalterbach unterstützt. „Unser Ziel ist es, den Teams, die sich bereits als sehr wettbewerbsfähig gezeigt haben, die nötige Unterstützung zukommen zu lassen“, sagt Thomas Jäger, der als Werkspilot in einem der HTP-GT3 sitzt. „So sollen zum einen die Ressourcen von HWA und AMG optimal genutzt werden. Zum anderen werden Kunden-Teams mit der Entwicklung des Mercedes-AMG GT3 nicht alleine gelassen und können sich optimal für die Zukunft und gegen die starke Konkurrenz zu rüsten.“ Übrigens regelt auch Audi seine 24h-Einsätze ähnlich. Der Unterschied: Hier kommen einzelne Fahrzeuge und nicht ganze Teams in den Genuss der erweiterten technischen und strategischen Unterstützung aus Ingolstadt. Ende Mai werden dies jeweils ein Audi R8 LMS von Phoenix Racing und ein von WRT eingesetztes Fahrzeug sein.
21. April 2016
ADAC Nordrhein Sportpresse
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