18.06.2019

Erfolgsquartett von 2018 hofft auf Titelverteidigung

• Vorjahressieger des Manthey-Teams starten unverändert jetzt mit der #1

• Richard Lietz erinnert sich an Gänsehaut an den Showdown 2018

• Einsatzleiter Bernhard Demmer ist mit der Vorbereitung zufrieden

Porsche-Werksfahrer Richard Lietz hat einen Moment vor dem großen Showdown im vorigen Jahr immer noch genau im Kopf. „Ich kann mich noch genau an die Worte von Fred oben in der Lounge erinnern, als er gesagt hat, er kommt als Sieger zurück oder er kommt nicht zurück. Da habe ich das erste Mal Gänsehaut gehabt und gedacht, das wird jetzt spannend“, sagt der Österreicher. Fred, das ist der Franzose Frédéric Makowiecki, der dieser Ankündigung Taten folgen ließ und dafür sorgte, dass er mit Lietz, seinem Landsmann Patrick Pilet und dem Briten Nick Tandy den Gesamtsieg holte. Nun darf das Erfolgsquartett beim diesjährigen ADAC TOTAL 24h-Rennen im Manthey-Porsche mit der Startnummer #1 als Titelverteidiger ins Rennen gehen.

Vorjahressieg nach Renndrama

Der Weg zum Sieg war nicht einfach: Einem Reifenschaden in der ersten Runde folgte eine Aufholjagd von Platz 90 bis an die Spitze und dann ein erneuter Rückschlag durch eine Zeitstrafe am Vormittag. Doch dann zeigte Rennleiter Walter Hornung im Vorjahr die rote Flagge und der folgende Neustart nach zweistündiger Nebelunterbrechung brachte das Quartett des Manthey-Porsche #912 zurück ins Spiel. Am Ende wurde die Entscheidung über den Sieg im 24h-Rennen zu einem 90-minütigen „Fall für zwei“. Allein der Brite Adam Christodoulou im Black-Falcon-Mercedes #4 und eben Fred Makowiecki im Manthey-911 GT3 R waren noch in einer Runde. „Fred ist seit 2017 mein Teamkollege und ein guter Freund. Ihm vertraue ich zu 100 Prozent, und er war in dieser Situation der absolut richtige Mann im Auto“, sagt Lietz, der wie das gesamte Manthey-Team daumendrückend miterlebte, wie Makowiecki „einen legendären Kampf abgeliefert und letztlich Adam fair, aber mit der nötigen Härte überholt hat“. Danach brachte der Franzose den Erfolg nach Hause und gewann mit 26,413 Sekunden Vorsprung – dem zweitknappsten Vorsprung in der Geschichte des ADAC 24h-Rennens.

„Die Emotionen waren riesig“

Für alle vier Fahrer war es der erste Triumph beim legendären „Eifel-Marathon“, für das traditionsreiche Manthey-Team Rekordsieg Nummer sechs. Aber es war auch der erste Triumph seit 2011 und unter der neuen Führungskonstellation mit den Brüdern Nicolas und Martin Raeder. „Die Emotionen im Team waren riesig. Eine ganze Reihe Teammitglieder waren zwar schon bei den früheren Erfolgen dabei, aber für den größten Teil war es auch der erste Sieg“, erinnert sich Einsatzleiter Bernhard „Berno“ Demmer.

Die Fahrer entschieden: „Wir machen es noch einmal“

Nach dem endlich errungenen Erfolg, der nach seiner eigenen Karriereplanung eigentlich schon viel früher hätte passieren sollen, wollte Lietz ursprünglich nicht mehr am Nürburgring antreten. Aber das gute Verhältnis zu seinen Kollegen und der Teamgeist bei Porsche sorgten schnell für ein Umdenken. „Da man nicht so oft mit der Nummer 1 bei so einem Rennen starten darf, haben wir entschieden, dass wir gemeinsam wieder fahren und versuchen wollen, den Titel zu verteidigen und dieses wunderschöne Gefühl vielleicht noch einmal zu erleben“, sagt Lietz. „Nachdem die Fahrer sehr früh diesen Wunsch geäußert hatten, gab es bei Porsche auch keine sachlichen Gründe, etwas zu ändern“, erklärt Demmer: „Sie sollen die Fahrt als Titelverteidiger mit der Nummer 1 genießen.“

Die Titelverteidiger sind gut gerüstet

Wie die Teamkollegen im Manthey-Porsche #911 gehören Lietz, Makowiecki und Co. auch in diesem Jahr zu den Favoriten. Während für Lietz nach den teilweise chaotischen Rennen in der VLN das Kräfteverhältnis „schwer einzuschätzen“ ist, zeigt sich Demmer mit der Vorbereitung zufrieden. „Wir haben mit unserem neuen Fahrzeug ein gutes Paket zusammen, auch wenn wir noch en paar Punkte auf unserer Liste haben. Die Konkurrenz ist allerdings ähnlich stark wir im letzten Jahr. Es wird den üblichen Kampf mit Mercedes-Benz, BMW und Audi geben“, sagt Demmer. „Wir haben unser Auto gut abgestimmt“, bekräftigt Lietz: „Und in einem langen Rennen auf der Nordschleife ist dann immer alles möglich. Wir haben im letzten Jahr bewiesen, dass es geht, und hoffen jetzt darauf, dass es nochmal klappt.“

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