28.05.2022

Das schnellste „Klassentreffen“ der Welt

• Zur 50. Auflage der 24h Nürburgring kommen zahlreiche Sieger zusammen

• Zwei Legenden, zehn Siege: Timo Bernhard und Marcel Tiemann

• Helden der 70er: Clemens Schickentanz, Herbert Hechler und Fritz Müller

Die 50. Auflage der 24h Nürburgring bot an diesem Wochenende die Gelegenheit für das schnellste „Klassentreffen“ der Welt. Der ausrichtende ADAC Nordrhein hatte alle bisherigen Sieger eingeladen und mehr als 40 fanden den Weg in die Eifel – auch wenn sie nicht mehr wie rund ein Dutzend ehemalige Gesamtsieger immer noch aktiv im Einsatz sind. Eine gemeinsame Abendveranstaltung am Freitag bot ihnen Gelegenheit zum ausführlichen Benzin-Plausch. Die Fans hatten am Freitagnachmittag die Chance, von vielen Ring-Legenden noch einmal Autogramme zu sammeln, Fotos, Bücher, Kappen und T-Shirts signieren zu lassen und einige der Sieger-Fahrzeuge im ring°boulevard anzuschauen.

Angeführt wurden die Ehrengäste an diesem Wochenende von Clemens Schickentanz, der 1970 zusammen mit Hans-Joachim Stuck die erste Auflage des Rennens angeführt hatte. Für die Fans gab es außerdem ein Wiedersehen mit zwei weiteren Helden der 70er Jahre. Herbert Hechler und Fritz Müller gewannen den „Eifel-Marathon“ gemeinsam 1976, 1977 und 1978 gleich dreimal in Folge, Fritz Müller ließ 1981 auch noch einen vierten Triumph folgen.

Noch häufiger als Fritz Müller siegten in mehr als fünf Jahrzehnten nur drei Fahrer, von denen sich zwei an diesem Wochenende nach langer Zeit zum ersten Mal wiedertrafen: Timo Bernhard und Marcel Tiemann. Während Bernhard als Fahrer und inzwischen auch als Teamchef regelmäßig an den Rennstrecken dieser Welt im Einsatz war, war es für Tiemann der erste Besuch am Ring seit zwölf Jahren. „Ich bin zum ersten Mal seit meinem letzten Start 2010 wieder hier beim 24h-Rennen“, sagt Tiemann, der seine Karriere nach einem schweren Unfall 2010 beenden musste. „Danach war der Kontakt doch sehr abgerissen“, erklärt Tiemann, der 2003 beim einzigen Opel-Sieg und dann von 2006 bis 2009 viermal mit dem Manthey-Porsche triumphierte. „Ich habe viele Leute aus dem Team und auch Olaf Manthey wiedergesehen, außerdem einige Fans, die ich von früher noch kannte“, sagt Tiemann.

Zu seinen Manthey-Kollegen gehörte bei allen vier Siegen auch Timo Bernhard, der 2011 beim fünften Manthey-Erfolg Tiemanns Rekordmarke noch einstellte. „Ich hatte Marcel zehn Jahre nicht gesehen und mich sehr gefreut, ihn jetzt hier zu treffen. Unsere Erfolge haben uns aber zusammengeschweißt und die Verbundenheit ist immer geblieben“, sagt Bernhard, für den das Rennen weltweit einzigartig ist. „Ich habe hier so viel gelernt und bin sehr demütig, dass ich dieses Rennen fünfmal gewinnen durfte. Das Rennen hat mir so viel gegeben und jetzt kann ich ihm und den Fans etwas zurückgeben“, sagt Bernhard – und schreibt das nächste Autogramm.

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