• Erstmals sind bei den 24h Nürburgring GT2-Fahrzeuge der neuesten Generation am Start
• HRT und Schnitzelalm setzen auf neuen Mercedes-AMG GT2
• Fahrzeuge mit viel Leistung und wenig Downforce für Gentlemen-Piloten
Die Besucher bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring könne in diesem Jahr das Debüt einer neuen Fahrzeugklasse beim Langstreckenklassiker erleben. Erstmals ist ein neues GT2-Fahrzeug im Feld vertreten, den Mercedes-AMG auf die Räder stellte. Die Teams von HRT und Schnitzelalm setzten ihre Mercedes-AMG GT2 bereits bei den 24h Qualifiers ein und hinterließen einen starken Eindruck. Nun also geht es für die Boliden zum Härtetest bei den 24h. Und eigentlich sollte der Fall dabei doch ganz einfach scheinen: GT4-Fahrzeuge (SP 10) sind etwas weniger leistungsfähig als GT3-Fahrzeuge – dann müsste doch folgerichtig ein GT2-Bolide noch schneller sein? Doch das ist ein Trugschluss. Die bereits 2018 eingeführte Klasse zielt nicht auf die Spitze des Feldes, sondern auf eine ganz bestimmte Zielgruppe: Gentlemen-Piloten. Thomas Jäger, Test- und Entwicklungsfahrer für Mercedes-AMG stellt das neue Auto vor.
„Die Beschleunigung ist wirklich beeindruckend“, antwortet Jäger auf die Frage, was dieses Auto so besonders macht. Mit einer Maximalleistung von 707 PS geht der neu-entwickelte Stern auf dem Nürburgring an den Start. Er hat damit erheblich mehr Leistung – und erzielt dennoch nicht die schnellsten Rundenzeiten. Das ist der Aerodynamik geschuldet, die bewusst weniger Performance bietet als bei GT3-Fahrzeugen. Das macht die GT2 auf den Geraden schneller und in den Kurven langsamer. Beim Mercedes-AMG GT2 diente der Mercedes-AMG GT Black Series als Basisauto und auch beim GT2 für die Rennstrecke sind viele Serienteile verbaut. Somit ist das Fahrzeug in etwa 100 Kilogramm schwerer, als der vergleichbare GT3. „Die Fahrzeuge wurden nicht entwickelt, um schneller als ein GT3 zu sein, sondern für Gentlemen-Fahrer, die auf der Geraden genug Leistung zum Überholen besitzen und in der Kurve nicht die enorme Downforce haben, die die Gentlemen oft nicht ideal nutzen können“, erklärt Thomas Jäger. Da das Fahrzeug aufgrund der Leistung extrem schnell wäre, sind die GT2-Fahrzeuge elektronisch auf 280 km/h begrenzt. „Das Feedback der Fahrer ist sehr, sehr gut“, ergänzt Jäger, der beim 24h-Rennen selbst mit am Start ist. „Das Fahrzeug ist sehr gut fahrbar, gibt gute Rückmeldungen und vermittelt dem Fahrer sehr viel Vertrauen.“
Viel Entwicklungserfahrung
Doch wozu wurde der neue Bolide entwickelt? Das kann Jäger ganz schnell beantworten: „Wir wollten das AMG-Portfolio neben GT3 und GT4 erweitern und wir werden sehen, wie sich die neue Klasse entwickelt. Wir haben eine Menge Tests mit vielen Kilometern positiv abschließen können und freuen uns nun auf die 24h Nürburgring“, gibt sich Jäger zuversichtlich. Dabei wird er nun sein jüngstes „Baby“ über die Strecke jagen – und es ist nicht der erste Bolide, der seine Handschrift trägt. Jäger war bereits vor 13 Jahren als Entwickler beim Mercedes-AMG SLS beteiligt, später beim AMG GT, dann beim GT4 und jetzt beim GT2. „Für mich ist es immer eine große Ehre, bei einem solchen Projekt dabei sein zu dürfen, und es macht sehr viel Spaß, meine Erfahrungen mit einzubringen und abschließend zu sehen, welche Performance das Auto auf der Rennstrecke liefert“, erzählt der 46-Jährige.
Zwei Teams setzen auf den neuen Gentlemen-Boliden
Seine Feuertaufe bekam der neue Mercedes-AMG GT2 bei den 24h Qualifiers, wo er von den gleichen Teams eingesetzt wurde, wie bei den eigentlichen 24h: Bei Schnitzelalm teilen sich Mikael Grenier (CAN), David Thilenius (USA) und Jay Mo Härtling, (GER) die Lenkradarbeit in der Startnummer #222. Bei HRT gehen Frank Bird (GBR), Elia Erhart (GER), Jörg Viebahn (GER) sowie Thomas Jäger (DEU) mit der Startnummer #46 ins Rennen. Beim Einsatz bei den 24h Qualifiers stand für die Teams noch die Abstimmungsarbeit im Vordergrund. Dennoch gelang Schnitzelalm Platz 17 in Rennen eins und die 19. Position im zweiten Heat, während HRT die Plätze 22 und 24 belegte. Kandidaten für die Top-20-Plätze sind die neuen Renner also auf jeden Fall – und könnten sich damit bei den 24h mitten im Feld der GT3-Boliden tummeln.
ADAC Nordrhein Sportpresse
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