• 29 Fahrer sind bei beiden legendären 24-Stunden-Rennen im Einsatz
• Philipp Eng: „Nordschleife die mit Abstand geilste Rennstrecke der Welt“
• Große Unterschiede bei den Anforderungen und der Atmosphäre
24 Stunden „back to back“! Gleich 29 Fahrer haben in diesem Jahr die sehr seltene Gelegenheit, an zwei aufeinander folgenden Wochenenden die beiden berühmtesten 24StundenRennen der Welt zu bestreiten. Nach den 24 Stunden von Le Mans am vergangenen Wochenende ging es für die Piloten fast direkt weiter von der Sarthe in die Eifel zum ADAC TOTAL 24h-Rennen aus dem Nürburgring.
Die größte „Reisegruppe“ stellt dabei Porsche mit 16 Fahrern. Dazu zählen unter anderem die Nürburgring-Titelverteidiger Richard Lietz und Frédéric Makowiecki, die in Le Mans einen zweiten Platz holten. Auch die beiden neuen WEC-Champions Michael Christensen und Kevin Estre (alle Manthey-Racing) gehören dazu, sowie Jörg Bergmeister (Frikadelli Racing Team), der in Frankreich einen Klassensieg feierte. Aus dem Hause BMW sind unter anderem der aktuelle DTM-Pilot Philipp Eng und Nick Catsburg (beide Rowe Racing) sowie die ehemaligen DTM-Fahrer Augusto Farfus und Martin Tomczyk (beide BMW Team Schnitzer) Doppelstarter, wobei Catsburg und Farfus in der Eifel zusätzlich noch in der FIA WTCR starten. Bei Audi sind der ehemalige WEC-Champion und Le-Mans-Sieger Marcel Fässler (Car Collection Motorsport) und die frühere DTM-Pilotin Rahel Frey (Giti Tire Motorsport) von Le Mans in die Eifel weitergereist, bei Mercedes-AMG sind der ehemalige DTM-Fahrer Renger van der Zande (Getspeed Performance) und der frühere Tourenwagen-WM-Pilot Dirk Müller (Mercedes-AMG Team Black Falcon) am zweiten Wochenende in Folge im 24-Stunden-Einsatz.
Kompakteres Programm am Nürburgring
„Ich war zwischen Le Mans und dem Nürburgring einmal kurz zu Hause, nachdem ich davor direkt vom DTM-Wochenende in Misano nach Frankreich geflogen war“, sagt Philipp Eng: „Und die Woche in Le Mans ist immer sehr lang. Das geht am Montag schon mit dem Scrutineering und den ersten Autogrammstunden los. Le Mans ist ein Mythos, aber bis zum Rennen hat man dann als Fahrer auch viele Leerlauf-Phasen.“ Da gefällt dem Österreicher das kompaktere Format am Nürburgring besser: „Hier ist das Programm viel straffer und kompakter.“
Beim Vergleich der beiden legendären Rennstrecken schlägt Engs Herz auch eindeutig für den Nürburgring. „Die Nordschleife ist für mich die mit weitem Abstand geilste Rennstrecke der Welt. Le Mans macht zwar auch Spaß, aber der Nürburgring hat nicht nur eine einzigartige Streckencharakteristik und Topographie, sondern ist auch die einzige Strecke die ich kenne, auf der man in einer Runde auch mal durch drei verschiedene Klimazonen fahren kann“, sagt der BMW Werksfahrer.
Der Nürburgring sei auch für die Piloten viel anspruchsvoller. „In Le Mans kann man auf den langen Geraden auch mal durchschnaufen, am Nürburgring ist man dagegen als Fahrer ständig aktiv. Das ist körperlich und auch mental sehr anstrengend und einer der Gründe, warum man das 24h-Rennen auf der Nordschleife mit vier Fahrern bestreitet und in Le Mans zu dritt fährt“, erklärt Eng.
Keine Verschnaufpause
Vor allem nachts müsse man auf der Nordschleife ständig auf der Hut sein. „Man darf im dichten Verkehr beim Überrunden keine Zeit verlieren, das ist immer ein bisschen ein Ritt auf der Rasierklinge. Erst recht auf dieser Strecke, wo der Unterschied zwischen einer perfekten Runde und einem Totalschaden minimal ist“, sagt Eng: „Ich fahre auf der Nordschleife jedes Mal um mein Leben. Wenn man nur fünf Prozent nachlässt, verliert man auf 25 Kilometern gleich ein paar Sekunden – und die entscheiden dann über Sieg oder Platz 25.“
Philipp Engs ganz persönliche Zuschauer-Wertung entscheidet schließlich auch der Nürburgring klar für sich. „Die Atmosphäre in Le Mans ist – ganz wertfrei – ein bisschen elitärer. An der Nordschleife aber kannst Du wirklich im Auto die Grillwürstchen riechen, und die selbstgebauten Flutlichter der Fans erhellen nachts an vielen Stellen die Strecke“, sagt Eng: „Ganz ehrlich, wenn ich nicht selber mitfahren dürfte, dann würde ich auch als Fan im Pflanzgarten oder am Brünnchen sitzen und das Spektakel genießen.“
Doppelstarter Le Mans und Nürburgring im Überblick:
Richard Lietz, Manthey-Racing, #1 Porsche 911 GT3R
Frédéric Makowiecki, Manthey-Racing, #1 Porsche 911 GT3R
Patrick Pilet, Manthey-Racing, #1 Porsche 911 GT3R
Nick Tandy, Manthey-Racing, #1 Porsche 911 GT3R
Dirk Müller, Mercedes-AMG Team Black Falcon, #2 Mercedes AMG GT3
Jeroen Bleekemolen, Phoenix Racing, #5 Audi R8 LMS
Matteo Cairoli, Manthey-Racing, #12 Porsche 911 GT3R
Dennis Olsen, Manthey-Racing, #12 Porsche 911 GT3R
Marcel Fässler, Car Collection Motorsport, #14 Audi R8 LMS
Renger van der Zande, Getspeed Performance, #16 Mercedes AMG GT3
Matt Campbell, Frikadelli Racing Team, #30 Porsche 911 GT3R
Romain Dumas, Frikadelli Racing Team, #30 Porsche 911 GT3R
Mathieu Jaminet, Frikadelli Racing Team, #30 Porsche 911 GT3R
Sven Müller, Frikadelli Racing Team, #30 Porsche 911 GT3R
Thomas Preinig, Frikadelli Racing Team, #31 Porsche 911 GT3R
Darren Turner, AMR Performance Center, #36 / #37 Aston Martin Vantage AMR GT4
Matthieu Vaxiviere; KCMG, #38 Nissan GT-R NISMO
Augusto Farfus, BMW Team Schnitzer, #42 BMW M6 GT3
Martin Tomczyk, BMW Team Schnitzer, #42 BMW M6 GT3
Jörg Bergmeister, Falken Motorsport, #44 Porsche 911 GT3R
Jonathan Hirschi, Octane 126, #55 Ferrari 488 GT3
Philipp Eng, Rowe Racing, #98 BMW M6 GT3
Nick Catsburg, Rowe Racing, #99 BMW M6 GT3
Jesse Krohn, Rowe Racing, #99 BMW M6 GT3
Rahel Frey, Giti Tire Motorsport, #148 Audi R8 LMS BE
Earl Bamber, Manthey-Racing, #911 Porsche 911 GT3R
Michael Christensen, Manthey-Racing, #911 Porsche 911 GT3R
Kevin Estre, Manthey-Racing, #911 Porsche 911 GT3R
Laurens Vanthoor, Manthey-Racing, #911 Porsche 911 GT3R
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